Archive für Beiträge mit Schlagwort: CD

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Am 18. Oktober erscheint die Doppel-CD Two Concerts auf dem Moosicus-Label von MIG Music und bietet mitreißende und bislang unveröffentlichte Konzertmitschnitte aus zwei ganz unterschiedlichen Schaffensphasen von Volker Kriegel (1943 – 2003):  zum einen 1979 mit dem erweiterten Mild Maniac Orchestra und einheimischen Gastnmusikern im nigerianischen Lagos und zum anderen 1990 mit seiner letzten Band in Bochum.

1979 war Volker Kriegel in der deutschen und auch europäischen Jazzrock-Szene als feste Größe etabliert. Unter der Ägide des Goethe-Instituts tourte er Anfang 1979 mit seinem Mild Maniac Orchestra und Gästen durch elf Länder West- und Ostafrikas. Von den vorliegenden Mitschnitten zeigte dieses abendliche von zwei Konzerten in Lagos die überzeugendste Spiel- und Aufnahmequalität.

Zeitsprung ins Jahr 1990: Volker Kriegel spielt mit neuer Band in Bochum. Nur Keyboarder Thomas Bettermann ist vom alten Mild Maniac Orchestra geblieben. Die Neuzugänge sind Saxophonist Christof Lauer und die Rhythmusgruppe bestehend aus Bassist Michael Schürmann und Schlagzeuger Thomas Alkier. Obwohl die Band von 1987 bis 1993 zusammenspielte, ist die letzte Karrierephase Volker Kriegels als Bandleader bislang nur durch das Studioalbum „Palazzo Blue“ (1987) dokumentiert, das deutlich „jazziger“ ausfiel und längere Solo-Passagen und ausführlichere Improvisationen hören ließ als in den Tagen des Mild Maniac Orchestras. Die Aufnahmen aus Bochum sind dazu das perfekte Live-Pendant.

Live in Bochum füllt – wie auch Live in Lagos – eine Lücke in Kriegels musikalischem Werk.

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VK_MIGAm 25. Januar 2019 erscheinen gleich drei Alben von Volker Kriegel bei Moosicus, dem Jazz-Label von M.I.G., neu remastert von den Originalbändern und mit bislang unveröffentlichten Bonus-Material: MILD MANIAC, erstmals überhaupt auf CD, SCHÖNE AUSSICHTEN im rundumerneuten Sound, und mit BITON GROOVES erscheinen erstmals alle raren Aufnahmen für das Biton-Label auf Doppel-CD.

Möglich wird dies durch die Erschließung des umfangreichen persönlichen Tonband-Archivs von Volker Kriegel. Wie es dazu kam, erzählt einer der maßgeblichen Initiatoren, Friedrich-Wilhelm Meyer:

„Um einen Schatz zu heben, braucht es die richtigen Enthusiasten zur richtigen Zeit. Der Schatz? Das persönliche Tonbandarchiv des Gitarristen und Bandleaders Volker Kriegel (1943 – 2003). Von diesem erfuhr ich über Alexander Pawlak (Redakteur, in der Freizeit Mitarbeiter bei Volker-Kriegel.de. Da mir aus eigener Erfahrung bewusst war, wie begrenzt die Haltbarkeit solcher Bänder ist, schlug ich vor, diese schnellstmöglich zu digitalisieren; Bewahrung nicht Verwertung hieß das primäre Ziel. Die Sichtung im Mai 2018 führte 130 Bänder unterschiedlichster Art und Länge zutage: Masterbänder originaler Alben von Volker Kriegel bzw. Volker Kriegel mit dem Dave Pike Set, Konzertmitschnitte, Musik für Film, Fernsehen, Theater, Jingles und die umfangreiche Dokumentation der Afrika-Tournee des Mild Maniac Orchestras von 1979.

Über meinen Freund Peter Brkusic (Co-Autor unseres Buches über Jack Bruce) war ich mit dem versierten Toningenieur Johannes Scheibenreif in Wien in Kontakt gekommen. Der war sofort Feuer und Flamme für das Vorhaben, den musikalischen Nachlass eines so wesentlichen Musikers wie Volker Kriegel zu erschließen. Mit dem Segen von Evelyn Kriegel hatten sich drei „Mild Maniacs“ gefunden. Bald darauf war ich mit den Bändern an Bord im Auto in Richtung Wien unterwegs.

Einige Tage der gemeinsamen Sichtung zeigten: Wir hatten einen audiophilen Schatz vor uns. Gut 90 Prozent der Bänder waren noch in einem exzellenten Zustand. Die zumeist spartanische Beschriftung machte es nötig, alle digitalisierten Inhalte sorgfältig zu erfassen und zu katalogisieren. Dieses geschah im engen Austausch zwischen Wien (J. Scheibenreif) und Heidelberg (A. Pawlak). Dann startete als zweite Stufe das Remastering, nun zwischen Wien und Stuttgart (F.-W. Meyer) – ein sehr sorgfältiger Prozess mit leidenschaftlichem Ringen um das beste Ergebnis.

Doch das Ergebnis kann sich hören lassen! Unter der Ägide vom Johannes Scheibenreif ließ sich mit Hilfe heutiger Technik ein strahlender und bewusst voller und reifer Sound restaurieren. Dabei ging es uns darum, Volker Kriegels Œuvre akustisch ins Hier und Jetzt zu bringen, dabei aber die originale Intention der Musik zu wahren. Auf manche Unarten heutiger Studioanwendungen wie übermäßige Kompression etc. wurde bewusst verzichtet. Und letztlich gibt es auch für die kreativsten und sorgfältigsten Optimierungen sehr klare Grenzen. Die Aufnahmen sind schließlich bis zu 50 Jahre alt, die Musik selbst klingt alles andere als angestaubt.

Rasch war klar: Die gesammelten Aufnahmen sind nicht nur historisch interessant, sondern es findet sich Material, das eine Veröffentlichung wert ist. Manfred Schütz hatte bei MIG-Records bereits zwei Kriegel-Veröffentlichungen im Programm: Die CD-Veröffentlichung der raren Debüt-LP „With A Little Help From My Friends“ von 1968 und das CD/DVD-Paket „Jazzfest Berlin ´81“. Der Kontakt zu Ev Kriegel war damit etabliert. Die Beispiele des neuen Remasterings aus den Archivbeständen überzeugten und so können mit bewährter Schütz-Hilfe (sic!) die nächsten Kriegel-Alben auf den Weg gebracht werden – mit ausgewähltem attraktivem Bonus-Material! Dass dieses jetzt auf dem auf Jazz spezialisierten Sublabel „Moosicus“ geschieht, ist nur folgerichtig. Das Werk des vielseitigen Künstlers Volker Kriegel hat schließlich auch einen berühmten Elch vorzuweisen.

Volker Kriegel_With A Little Help_Liberty_1968

Im ikonischen Jahr 1968 erschien mit With A Little Help From My Friends auf Liberty das Debüt-Album von Volker Kriegel, jeweils zur Hälfte produziert von Klaus Doldinger und Siggi Loch. Für den jungen Volker Kriegel bedeutete das zunächst „die wahnsinnige Aufregung, ob denn die Pressung bei allen Exemplaren okay ist“ und schließlich den Entschluss, Berufsmusiker zu werden. Gleich auf zwei Tracks erweist er den Beatles  Reverenz und dokumentiert so seine Offenheit gegenüber musikalischen Einflüssen verschiedenster Art. Heute ist das originale Vinyl-Album eine gesuchte Rarität. 45 Jahre später erschien das Album schließlich bei MIG Music als CD, ergänzt um sieben Bonus-Tracks, welche die Laufzeit des Albums mehr als verdoppeln.

0212414MSW_LP_Kriegel_cover_0Am 10. November erscheint Spectrum, Volker Kriegels erste eigene Einspielung für MPS, wieder auf CD und Vinyl. Zuletzt war das Album 2003 als CD bei Universal aufgelegt worden.

Aus dem aktuellen Pressetext (leicht modifiziert und korrigiert):
„Sein zweites Album unter eigenem Namen porträtiert in aufregender Achterbahnfahrt die verschiedenen Qualitäten des jungen Volker Kriegel. Selten ist eine solche Bandbreite auf einem Album eingefangen worden: Sitarrock, folkige Lyrik und ein von Free Jazz durchsetztes Rondo wechseln sich ab, butterweiche und virtuose Gitarrenläufe, groovendes Schlagwerk und glimmende Linien vom Electra Piano färben die Soundschattierungen des 1971er-Werkes.“

Volker Kriegel feat. Wolfgang Schlüter: House-Boat (1978)

Volker Kriegel feat. Wolfgang Schlüter: House-Boat (1978)

Seit 5. September 2014 gibt es nun endlich die LP „House-Boat“, die Volker Kriegel im August 1978 mit dem Vibraphonisten Wolfgang Schlüter eingespielt hat, als CD. Bislang war sie nur als digitaler Download erhältlich. House-Boat erscheint zusammen mit 24 weiteren MPS-Alben (Detail-Infos im Edel:Kultur-Magazin 11/2014, ab S. 33) im Rahmen einer Edition von Edel in Kooperation mit dem KulturSPIEGEL. Darunter befindet sich auch das Album „Harpadelic“ (1969) des Harfenisten Jonny Teupen, auf dem Volker Kriegel als Sideman zu hören ist. Die eigens gestalteten Schuber der 25 CDs bilden zusammen den Schriftzug MPS.

Die CDs enthalten ein ausführliches Booklet mit vollständigen Angaben zu Besetzung und Aufnahme sowie neue Liner Notes und erscheinen in originaler Cover-Gestaltung. Letzteres ist bei „House-Boat“ besonders wichtig, denn das von Volker Kriegel selbst gezeichnete Cover gehört sicher zu den Schönsten seiner LP-Veröffentlichungen.

Erhältlich ist die CD über den lokalen Tonträgerhandel und die gängigen Online-Anbieter (Amazon, JPC etc.).

Volker Kriegel: Lost TapesErstmals werden die vom damaligen SWF-Landesstudio Rheinland-Pfalz in Mainz produzierten Aufnahmen von Volker Kriegel veröffentlicht, von der 1. Session des noch 19-jährige Kriegel bis zu Aufnahmen der Jahre 1968/69, in denen er zahlreiche Eigenkompositionen spielte, die schließlich auf seinem Debütalbum und den LPs des Dave Pike Sets erscheinen sollten.

Die aufwändig restaurierten Studioaufnahmen aus Mainz (November 1963, Mai 1967, Februar 1968, Februar 1969) erstrahlen auf der Doppel-CD Lost Tapes 1963 – 1969 des Labels Jazzhaus in erstklassiger Tonqualität und dokumentieren eindrucksvoll, wie schnell Kriegel seinen eigenen, zurückgelehnten Stil fand, erst im Trio, dann im Quartett erweitert um das Vibraphon. Mehr Infos zu den Tracks und den Besetzungen finden sich in der Volker Kriegel-Diskographie.

Ein Geschenktipp von SPIEGEL Kultur:

Jazz-Tipps für den Gabentisch: Die Tröte des Dschungel-Kings

http://www.spiegel.de/kultur/musik/mcgarry-ganz-smile-erwin-mit-der-troete-peter-boelke-the-deep-south-a-868541.html

http://www.spiegel.de

Edgar Lösel hat in der Volker Kriegel facebook Gruppe gepostet:

Eine sehr positive Besprechung der neuen Volker Kriegel-CD:

Albumbesprechung Volker Kriegel & Friends – Jazzfest Berlin 81

http://www.rezensator.de